Nach dem Abi-Gottesdienst in der Kirche ging es zu dem Teil über, den alle Abiturienten sehnsüchtig erwartet hatten: die Übergabe der Zeugnisse. Doch etwas Geduld war noch gefragt: Zunächst wurden noch einige Reden gehalten, um die 56 Abiturienten, die bestanden hatten, gebührend zu verabschieden.
Den Anfang machte der stellvertretende Schulleiter Wolfgang Schreiber, der den ehemaligen Schülern all die Hürden ins Gedächtnis rief, die sie überwinden mussten: Die Einschränkungen aufgrund von Corona und der Fakt, dass sie als letzter G8-Jahrgang das Gymnasium nur acht statt nun wieder neun Jahren besuchen durfte. Außerdem begrüßte er die Ehrengäste und bedankte sich bei allen, die am Gelingen des Abends beteiligt waren.
Danach beglückwünschte Bürgermeister Wolfgang Nierhoff zum bestandenen Abitur und gratulierte auch Lehrern und Eltern, die “eine nicht zu vernachlässigende Rolle im Werdegang der Schüler spielten”. Die Schule habe den Schülern „über viele Jahre einen vertrauten Rahmen gegeben, hoffentlich auch Halt und Orientierung.“ Er hoffe, dass sie sich in Zukunft an die dort gelehrten und gelebten Werte, wie Gemeinschaft und Empathie erinnern werden.
Nach Nierhoff meldete sich noch Frank Heidenau, als Vertreter des Eltern- und Förderverbandes, zu Wort. Mit Inspirationen von Chat GPT, einer künstlichen Intelligenz, was Länge und Thema der Rede betraf, zeichnete Heidenau einen Vergleich zwischen der Schullaufbahn und einer Bergwanderung. Wobei er, anders als Chat GPT, das Abitur als Zwischenziel auf der Lebensreise ansah. „Jetzt könnt ihr anwenden, was ihr an dieser Schule gelernt habt“, wollte er den Schülern noch mitgeben, ebenso wie den Gedanken, dass die Gemeinschaft des Abiturjahrgangs eines der wichtigsten Dinge ist, das die Schüler mitnehmen können.
Die nächste Rede hielt Julian Wunderlich im Namen der Abiturienten. Er verwies auf die stressigen Stunden, den Leistungsdruck und die Fehltritte während der Schulzeit, aber auch auf die vielen Chancen, es noch einmal zu versuchen, die gemeinsamen Ausflüge und Veranstaltungen. Und schließlich auf das großartige Gefühl, es schlussendlich geschafft zu haben.
Er bedankte sich bei allen, die in der Schule zum Gelingen beitragen und widmete seinen Applaus am Schluss seinen Mitschülern. Die letzte Rede vor der Verleihung der Zeugnisse hielt Direktorin Annett Becker. Sie erzählte von einem Fernsehabend, den sie einlegen musste, um das diesjährige Abimotto „Abiventure – 61 VS. Wild“ zu verstehen. Das Motto ist angelehnt an eine Serie auf der Videoplattform YouTube „7 VS. wild“, bei der sieben bekannte Personen für sieben Tage in der Wildnis überleben müssen. Sie dankte den Eltern, dass sie ihre Kinder in der schwierigen Abiturphase ertragen und unterstützt haben und auch den Hausmeistern, dem Lehrerkollegium und den Sekretärinnen, die immer für die Schüler da waren. Am Ende schloss sie mit einem irischen Segenswunsch, der die Schüler auf dem weiteren Lebensweg begleiten sollte.
Danach gab es die lang ersehnten Abiturzeugnisse und die Ehrung der Abiturienten mit besonders guten Zeugnissen. Acht Schülerinnen und Schüler erreichten einen Durchschnitt von 1,5 oder besser. Unter ihnen Luisa Wallner, Hannah Quenzler und Fabian Krieger mit 1,5, Marian Baumann mit 1,4, Moritz Ebert mit 1,3, Sophie Schleifer mit 1,1 und Luisa Beste sowie Christian Fischer mit einem Durchschnitt von 1,0.
Es wurden noch weitere Preise für besondere Leistungen in bestimmten Fächern verliehen, sowie besonderes Engagement in Schul-Arbeitsgruppen, wie den Schulsanitätern, dem Chor, der Bigband und der Technik-Gruppe. Am Schluss übergaben die Abiturienten noch Geschenke an die Oberstufenkoordinatorin Hildegard Rudolph, Direktorin Annett Becker, Sekretärinnen und noch viele Weitere, bevor es zu dem inoffiziellen Teil mit Sektempfang, belegten Laugenstangen und guten Gesprächen überging und der Abend langsam ausklingen konnte.