Besonders begabten Schülerinnen und Schülern sollen spezielle Anregungen geboten werden, die ihren Lernstrategien, ihren Denkmustern und Motivationslagen Rechnung tragen. Hierfür bietet die Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Oberfranken in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen der Gymnasien und mit Unterstützung der Karin-Schöpf-Stiftung, der Oberfranken-Stiftung und der Hanns-Seidel-Stiftung ein spezielles Modell der Begabtenförderung an, sodass Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 10 der Gymnasien im Rahmen dieses Projektes gefördert werden können. Voraussetzung für die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler ist eine Bescheinigung der Schulleitung über eine besondere Begabung gemäß den Richtlinien des Konzeptes der Regionalen Begabtenförderung. In erster Linie zählt hier das Notenbild des letzten Zeugnisses. Es ist aber auch möglich, dass Schülerinnen und Schüler teilnehmen können, wenn sie eine fachspezifische besondere Begabung zeigen.
Zu den Förderangeboten zählen ebenso eintägige Sonderveranstaltungen, die an verschiedenen Orten des Bezirks stattfinden und gleichmäßig über das Schuljahr verteilt sind. Diese haben jeweils einen speziellen Themeninhalt und sind altersgemäß für die jeweiligen Jahrgangsstufen (6. oder 7./8. oder 9./10. oder 11./12.) konzipiert. Die Themenangebote reichen von Kursen zur Persönlichkeitsbildung über Rhetorikkurse, Projektmanagement bis hin zu fachwissenschaftlichen Themen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Einladungen und entscheiden, ob sie an diesen Sonderveranstaltungen teilnehmen möchten.
Zum Ende des Schuljahres gibt es immer den „Tag der Begabtenförderung“. Diese zentrale Großveranstaltung, dient unter anderem der Vernetzung und dem Austausch zwischen den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern der jeweiligen Begabtenförderkurse der Gymnasien in Oberfranken und deren Kursleiter/-innen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen an diesem Tag an speziellen Informations- und Aus- bzw. Fortbildungsveranstaltungen mit hochkarätigen Referenten teil.
Alle wichtigen Information zur Begabtenförderung in Oberfranken finden Sie auf der Homepage des Kultusministeriums.
Begabtenförderkurse des Gymnasiums Pegnitz
Der am Gymnasium Pegnitz genehmigte Begabtenförderkurs besteht aus über das Schuljahr gleichmäßig verteilten mehreren Treffen, die als Blockveranstaltungen organisiert sind. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sind in dieser Zeit vom regulären Unterricht befreit, da es als genehmigte schulische Veranstaltung gilt.
Tag der Begabtenförderung 2022
Fünf Schüler/-innen des Gymnasiums Pegnitz fuhren am 11.07. zum “Tag der Begabtenförderung” nach Kloster Banz. Sie nahmen dort an spannenden Workshops zum Thema “Visionen der Zukunft” teil und konnten sich mit Schüler/-innen anderer Gymnasien in Oberfranken aus dem Begabtenförderprogramm austauschen.
Begabtenförderung am Gymnasium Pegnitz im Schuljahr 2021/22
Begabtenförderkurs „Geschlechterrollen in der Antike“ (Schj. 2021/22)
Was empfindet unsere Gesellschaft als typisch weiblich, was als typisch männlich? Wie kommen diese Kategorien zustande? Gab es die Frage nach der Einteilung der Geschlechter auch schon in der Antike und wie sind Menschen in der Antike mit Geschlechterrollen umgegangen?
Im Begabtenförderkurs „Geschlechterrollen in der Antike“ konnten sich 16 Schüler*innen der Jahrgangsstufen 8–10 mit diesen Fragen beschäftigen. Beim ersten Treffen informierten sich die Schüler*innen allgemein über das Thema „Gender und Geschlecht“ und hinterfragten, auf welche Weise die Verhaltenserwartungen, die wir an die unterschiedlichen Geschlechter stellen, durch unsere Erziehung, die Orientierung an Vorbildern und durch den Einfluss der Medien geprägt sind. Sie setzten sich außerdem mit den negativen Folgen dieser Rollenbilder auseinander wie z.B. der Tatsache, dass Frauen im Durchschnitt schlechter bezahlt werden als Männer oder dem Phänomen, dass Männer unter dem Druck als vermeintlich wirklich „männlich“ zu gelten, psychisch erkranken. Die Ergebnisse dieser Recherchen sammelten die Schüler*innen auf Plakaten und in Präsentationen.
Beim zweiten Termin widmete sich der Kurs der Frage, ob sich das Thema „Gender und Geschlecht“ auch in der Antike schon eine Rolle spielte. Unter der Leitung von Marion Schneider (2. Vorsitzende der „Sokratischen Gesellschaft e.V.“, Universität Würzburg) konnten die Schüler*innen in einer „Galerie der Geschlechter“ verschiedene historische und mythische Persönlichkeiten kennenlernen, die offenbarten, dass in der Antike zwar eine klare Rollenverteilung zwischen Mann und Frau vorherrschte, die Frage nach der Geschlechtszugehörigkeit und die Kritik der Rollenbilder aber durchaus ein Thema war.
Als ein bemerkenswertes Beispiel sei die Athenerin Agnodike (ca. 300 v. Chr.) genannt: Frauen war es im antiken Griechenland nicht gestattet, Ärztin zu werden. Agnodike verkleidete sich daher als Mann, um den Beruf der Hebamme zu erlernen und übte diesen auch erfolgreich aus – natürlich weiterhin in Männerkleidern. Nachdem ihre Tarnung durch eine Anklage vor Gericht aufgedeckt worden war und ihr deshalb die Todesstrafe drohte, widersetzten sich die anderen Athenerinnen und verlangten ihre Freilassung. Als Folge dieser Demonstration war es freigeborenen Athenerinnen fortan erlaubt, als Ärztinnen tätig zu sein.
Folgende Videos können einen Einblick zu zwei weiteren historischen bzw. mythischen Beispielen geben:
Ab dem Schuljahr 2021/22 wird Frau Veronika Müller die Aufgaben der Beauftragten für Begabtenförderung übernehmen. Sie wird somit Ansprechpartnerin für alle Belange der Begabtenförderung. Ihre Aufgabenbereiche sind dann unter anderem:
- Koordination der Begabtenförderung vor Ort, vor allem auch hinsichtlich der Angebote und Maßnahmen der Regionalen Begabtenförderung Oberfranken;
- Ansprechpartnerin für Schülerinnen und Schüler vor Ort, die an Angeboten der Begabtenförderung teilnehmen oder teilnehmen wollen;
- Kommunikation mit der MB-Dienststelle Oberfranken bei bezirksweiten Angeboten zur Begabtenförderung
Frau Müller bietet ab dem Schuljahr 2021/22 auch einen Begabtenförderkurs am Gymnasium Pegnitz unter den Leitfächern Latein und Ethik mit dem Titel „Geschlechterrollen in der Antike“ an.
Für die Übernahme dieser neuen und anspruchsvollen Aufgaben möchte ich mich bei Frau Müller herzlich bedanken und wünsche Ihr alles Gute!
Martina Fischer, Beauftragte für Begabtenförderung bis August 2021
Der für das Vorjahr geplante Begabtenförderkurs „Soziale Medien – (K)ein rechtsfreier Raum?!“ von Kursleiterin Hilde Rudolph wird nun wieder angeboten, da die geplanten Inhalte auch weiterhin an Aktualität und Notwendigkeit nichts verloren haben: Foto- und Videohandys sind bei Jugendlichen nicht mehr wegzudenken, Klassenchats mittlerweile die Regel: Auf diesem Weg werden Bilder, Videos u.v.m. problemlos verbreitet. Diese beinhalten aber immer häufiger Beleidigungen, Gewaltdarstellungen, Pornographie oder extremistische Inhalte. Deshalb soll der Begabtenkurs zeigen:
- Nutzungsbedingungen versch. sozialer Medien
- Was ist verboten und strafbar (StGB)?
- Welche Folgen haben die Straftaten für Opfer, Täter, Mittäter und Zeugen?
- Hilfs- und Beratungsangebote für Opfer
Diese Inhalte sollten in Blockveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Medienpädagogen, der (Kriminal-)Polizei sowie dem Amts- und Landgericht Bayreuth intensiv und altersgerecht (u.a. von Richtern und Staatsanwälten) erklärt werden.
Hilde Rudolph, Kursleiterin
Begabtenförderung im Schuljahr 2020/21
Leider mussten aufgrund der Corona-Pandemie sämtliche Präsenzveranstaltungen der MB-Dienststelle sowie auch der „Große Tag der Begabtenförderung“ im Kloster Banz entfallen. Die Schülerinnen und Schüler konnten aber aus einem Online-Angebot von Veranstaltungen der MB-Dienststelle verschiedenste Workshops auswählen. Dieses Online-Angebot stieß auf reges Interesse, sodass mehrere Schülerinnen und Schüler das Angebot nutzten und an diesen Online-Veranstaltungen teilnahmen, wie z.B.
- Einfach spielerisch Programmieren mit „Calliope mini“
- Eintägiger Onlinekurs „Fit for Job“
- Souverän im Netz – Fake News und der sichere Umgang mit digitalen Medien
- Begeistern reden – geschickt argumentieren
- Führen und Leiten, das will ich auch können …
- Klima- Energie und Nachhaltigkeit – Wie geht Zukunft?
Der geplante Begabtenförderkurs „Soziale Medien – (K)ein rechtsfreier Raum?!“ konnte in diesem Schuljahr leider nicht stattfinden, wird aber im nächsten Schuljahr wieder angeboten, da die geplanten Inhalte auch weiterhin an Aktualität und Notwendigkeit nichts verloren haben: Foto- und Videohandys sind bei Jugendlichen nicht mehr wegzudenken, Klassenchats mittlerweile die Regel: Auf diesem Weg werden Bilder, Videos u.v.m. problemlos verbreitet. Diese beinhalten aber immer häufiger Beleidigungen, Gewaltdarstellungen, Pornographie oder extremistische Inhalte.
Martina Fischer, Beauftragte für Begabtenförderung
Begabtenförderung im Schuljahr 2019/20
Im Rahmen des diesjährigen Begabtenförderkurses „Mein Recht – in jedem Alter“ fanden bis Februar 2020 zwei Veranstaltungen statt, jeweils vier Unterrichtsstunden dauernd. Die teilnehmenden SchülerInnen waren in dieser Zeit vom regulären Unterricht befreit, da es als genehmigte schulische Veranstaltung gilt. In diesem Schuljahr besuchten 21 SchülerInnen sowie ein externer Schüler aus Bayreuth den Kurs.
Der Auftakt fand im Dezember 2019 statt: Staatsanwältin Eva-Maria Heßler vom Amts- und Landgericht Bayreuth referierte mit konkreten Beispielen zu den Themen „das Strafverfahren“, „die Besonderheiten im Jugendstrafrecht“, „die Hauptverhandlung“, „das Urteil“ und „Grundprinzipien des Strafrechts“. Das große Interesse der Begabten zeigte sich bei den zahlreichen Fragen während des gesamten Vortrags. Die zu dieser Veranstaltung geplante Exkursion zum Amts- und Landgericht Bayreuth musste aufgrund der Schulschließung abgesagt werden.
Frau Silvia Eger (Stellvertretende Leiterin der Justizakademie) brachte den Teilnehmer*innen deren rechtliche Möglichkeiten bei Kaufverträgen näher und vertiefte die gesetzlichen Regelungen zum Taschengeld (§110 BGB). Auch hier lieferte das BGB die Antworten auf die zahlreichen konkreten Alltagsbeispiele und erlebten Situationen der Schüler*innen, die sich sehr aktiv einbrachten.
Bei beiden Veranstaltungen wurden neben den juristischen Inhalten auch verschiedene Berufs- und Studienmöglichkeiten im Bereich der Justiz aufgezeigt.
Die geplante Information zum Thema „Jugendschutz“ mit dem Jugendpfleger der Stadt Pegnitz Wolfgang Kauper musste leider entfallen.
All diese aufgeführten Fördermaßnahmen im Rahmen der Begabtenförderung sind in besonderer Weise geeignet, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und fachliche Qualifikation der besonders begabten Schülerinnen und Schüler zu steigern. Darüber hinaus werden soziale und personale Kompetenzen geschult sowie Selbständigkeit in wesentlich stärkerem Umfang gefördert, als es normalerweise im Unterricht möglich ist.
Diese zusätzlichen Angebote und die weiterhin bestehende Förderung sind für unser Gymnasium eine wertvolle Bereicherung. Als Ausblick auf das kommende Schuljahr kann an dieser Stelle schon gesagt werden: Für das Gymnasium Pegnitz wird wieder ein Begabtenförderkurs angeboten, das Thema soll „Soziale Medien – (K)ein rechtsfreier Raum?!“ lauten.
OStRin Hilde Rudolph
Begabtenförderung im Schuljahr 2018/19
Den Begabtenförderkurs „Alles selbstgemacht“ besuchten in diesem Schuljahr 16 Schülerinnen und Schüler und eine externe Schülerin aus Bayreuth. Die Blockveranstaltungen wurden dieses Schuljahr getrennt für in 7./8. Jahrgangsstufe und 9./10. Jahrgangsstufe durchgeführt. Mit den Siebt- und Achtklässlern wurden wieder selbstgemachte Creme, Lippenbalsam und Seife hergestellt (siehe 2017/18).
Mit den Neunt- und Zehntklässlern wurden Hydrolate hergestellt. Eigens für den Begabtenförderkurs wurden mit Mitteln der MB-Dienststelle hierfür eine Destille und eine Soxhlet-Apparatur angeschafft.
Im Rahmen des Begabtenförderkurses steht ebenso eine gemeinsame Exkursion zu einem außerschulischen Lernort mit einem speziellen Thema auf dem Programm. Dieses Schuljahr erhielten wir durch Frau Dr. Bößl die Möglichkeit, die Klinik Hohe Warte in Bayreuth zu besuchen. Am 5. Juni war es soweit und insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler (Jahrgangsstufe 8 – 11) machten sich auf den Weg. In der Klinik erhielten sie Einblicke in die Arbeit des Querschnittzentrums. Herr Brodmerkel stellte das Querschnittkonzept vor und anschließend erfolgte zusammen mit dem leitenden Ergotherapeuten, Herr Carsten Plötz, eine Führung durch das Haus, inkl. Ergo‑, Physio- und Sporttherapieabteilung.
All diese aufgeführten Fördermaßnahmen im Rahmen der Begabtenförderung sind in besonderer Weise geeignet, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und fachliche Qualifikation der besonders begabten Schülerinnen und Schüler zu steigern. Darüber hinaus werden soziale und personale Kompetenzen geschult sowie Selbststätigkeit in wesentlich stärkeren Umfang gefördert werden, als es normalerweise im Unterricht möglich sein kann.
Diese zusätzlichen Angebote und die weiterhin bestehende Förderung sind für unser Gymnasium eine wertvolle Bereicherung.
Der „Kleine Tag der Begabtenförderung“ fand dieses Schuljahr wieder am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium in Bayreuth am 13. März 2019 statt. Ausgewählte Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe konnten aus einem Angebot an verschiedensten Workshops auswählen und schon mal vorab schnuppern, wie es ist, das Angebot der Begabtenförderung Oberfranken wahrzunehmen.
Am 8. Juli 2019 fand die zentrale Großveranstaltung, der „Große Tag der Begabtenförderung“ in Kloster Banz statt. Die Schülerinnen und Schüler konnten aus einer Liste interessanter Workshops wählen und die Teilnehmer/-innen aus ganz Oberfranken kennen lernen, sich austauschen und vernetzen.
Martina Fischer, Beauftragte Begabtenförderung
Begabtenförderung im Schuljahr 2017/18
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Rohstoffe zur Herstellung von Cremes kennen, rühren anschließend mit ausgewählten Rohstoffen verschiedenste Cremes und Lotionen. Außerdem schmolzen sie feste Fette, wie z.B. Sheabutter, Kokosöl, zu Lippenbalsamen. Sie lernten die Herstellung selbst gesiedeter Seife und stellten aus selbst gemachten Seife Flüssigseife her.
Als Ausgangsstoffe verwenden wir ausschließlich beste Bio-Qualität und „fair“ gehandelte Produkte, auch um unserem Schullogo „Fairtrade Schule“ Rechnung zu tragen. Zudem verwenden wir von unseren „Gymbees“ erzeugten Bienenwachs als Konsistenzgeber. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten und eignen sich hierbei Wissen an, das der bayerische Lehrplan so nicht beinhaltet.
Martina Fischer
Bildquellen
- 2022–07–11_TagBegabtenfoerderung (2): Veronika Müller
- 2022–07Geschlechterrollen Plakat02: V. Müller