Unsterblichkeit der Sterne – Zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen 1933 (Nov. 2024)
Zu einem unverhofften Kunstgenuss der besonderen Art kamen die Schülerinnen und Schüler der Q12 am 15. November 2024 in der Alten Turnhalle. Andrea Giesbert, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Pegnitz und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Bayerischen Volkshochschulverbandes, hatte für die vhs einen literarisch-musikalischen Abend in Gedenken an die Opfer der deutschlandweiten Bücherverbrennung 1933 organisiert. Und wenn das in ganz Deutschland hochgelobte und häufig ausgebuchte Ensemble um Julia Boegershausen ohnehin schon in Pegnitz war, konnte mit Hilfe von Fördermitteln der Rainer-Markgraf-Stiftung gleich noch ein Besuch an der Schule vereinbart werden. Herzlichen Dank dafür, Frau Giesbert!
Eingebettet in den normalen Schulalltag waren manche Schülerinnen und Schüler nicht so richtig darauf gefasst, was dann auf sie zukommen würde: eine höchst einfühlsame, eindringliche, zum Nachdenken veranlassende Bühnendarstellung, die nicht nur an die Bücherverbrennung 1933 erinnerte, sondern auch an das damit verbundene Schicksal vieler Menschen im Deutschland der Nationalsozialisten.
Manch einer oder eine erinnerte sich auch an das Denkmal der verbrannten Bücher, das die Gruppe ein Jahr vorher im Rahmen der Studienfahrt nach Berlin auf dem Bebel-Platz gesehen hatte: eine unscheinbare Glasplatte im Boden eingelassen, durch die leere Bücherregale zu sehen sind, die daran erinnern wollen, dass Studenten und Professoren am 10. Mai 1933 mehr als 20000 Bücher unliebsamer Autorinnen und Autoren verbrannt haben. Aber, so Frau Boegershausen, obwohl es den Nationalsozialisten fast gelungen wäre, die „verbrannten Autoren“ in Vergessenheit versinken zu lassen, seien manche Inhalte, die zwischen den Buchdeckeln abgedruckt wurden, doch zeitlos und unsterblich wie Sterne. Daher also der Titel.
Die Vorstellung endete mit einer Original-Rede von Erich Kästner aus dem Jahr 1958: Man müsse Gefahren bekämpfen, solange sie noch so klein wie ein Schneeball seien, wenn sie eine Lawine geworden sind, könne man sie erst stoppen, wenn sie alles unter sich begraben hätten. „Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen haben“, warnte Kästner. Möge sich die Welt diese Mahnung zu Herzen nehmen!
Simone Birnmeyer-Behrend
Fachschaftsleiterin Geschichte / Politik und Gesellschaft
Berlin ist immer eine Reise wert (Nov. 2024)
Spannende und ereignisreiche Tage verbrachten die elften Klassen in der Zeit vom 4.–8.11.2024 in Berlin.
Gleich am Anreisetag stand ein Besuch im Bundestag nach Einladung von MdB Dr. Silke Launert (CSU) auf dem Programm. Eine Frage war schon am Montag die nach dem Zustand der Ampel-Koalition und nach ihrer persönlichen Einschätzung zum weiteren Bestand der Regierung. Frau Launert antwortete vorsichtig und diplomatisch.
Keine zwei Tage später kam dann das Aus der Regierung am Mittwochabend. Hatten wir doch gerade erst eifrig den Ausgang der US-Wahl am 4./5.11.2024 verfolgt und diskutiert, geriet der erneute Wahlsieg Trumps fast in den Hintergrund durch das zweite Erdbeben in Berlin. Die Stadt und die ganze Republik waren in heller Aufregung und wir mitten drin …
Aber eigentlich hatten wir gar nicht so richtig Zeit zu realisieren, was da alles gerade passierte, weil wir ein dicht gedrängtes Programm mit vielen Highlights bewältigen wollten: Neben dem Besuch des Olympia-Stadions und der Ausstellung „Topographie des Terrors“ besuchten wir das Stasi-Museum mit dem Arbeitszimmer von Erich Mielke sowie die Mauer in der Bernauer Straße. Den Potsdamer Platz nahmen wir unter städteplanerischen Gesichtspunkten durch eine interaktive Führung unter der Leitung der beiden Geographen Fabian van der Linden und Jochen Weitmeier genau unter die Lupe. Christoph Kramer organisierte erneut einen spannenden Besuch im Zeiss-Planetarium, in dem Frau Prof. Dr. Petra Ritter von der Charité Berlin neueste Forschungen zu neuronalen Hirnmodellen präsentierte. Ziel dieses Ansatzes ist es, durch Hirnzwillinge Krankheiten wie Parkinson oder Schizophrenie zu heilen. Neben ein bisschen Freizeit hatten die Schülerinnen und Schüler noch Gelegenheit, die East-Side-Gallery und das Technik-Museum zu besuchen, bevor die gemeinsame Abschlussveranstaltung im Futurium einen Ausblick in zukünftige Entwicklungen bot.
Voll gepackt mit vielen, vielen Eindrücken, geschafft von den langen Tagen in der Großstadt und durchgefroren vom kalten Ostwind in Berlin traten wir am Freitag glücklich und zufrieden die Heimfahrt an.
Das Fazit der gesamten Gruppe fiel äußerst positiv aus und daher freuen wir uns auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“
Simone Birnmeyer-Behrend
Fachschaftsleiterin Geschichte und Politik und Gesellschaft
Jugendoffizier Dhany Sahm zu Besuch am Gymnasium Pegnitz (Okt. 2024)
Zu einem spannenden und lehrreichen Vortrag vor der gesamten Q12 besucht der Jugendoffizier der Bundeswehr das Gymnasium Pegnitz im Rahmen des Politik-Unterrichts. Neben der Darstellung seines persönlichen Werdegangs bei der Bundeswehr berichtete der Hauptmann von zwei Afghanistan-Einsätzen, an denen er teilgenommen hat. Einen größeren Teil des Vortrags nahm die aktuelle sicherheitspolitische Lage in Anspruch, die geplante Entsendung einer Brigade nach Litauen sowie die derzeitige Situation der Bundeswehr im Allgemeinen. Anschließend beantwortete der Jugendoffizier ausführlich die Fragen der sehr interessierten Schülerinnen und Schüler der Q12.
Entwarnung: Kein Rechtsruck am Gymnasium Pegnitz
Juniorwahl zur Wahl des Europäischen Parlamemts (Juni 2024)
Die Vorbereitungen für die zweite Juniorwahl in diesem Schuljahr waren vor den Pfingstferien abgeschlossen. Die Klasse 11a durchlief eine ausführliche Einführung im Unterricht über den Sinn und Zweck von Wahlen, über Vor- und Nachteile der Wahl ab 16 sowie über die Aufgaben des Europa-Parlaments. Hinzu kam eine Vielzahl notwendiger organisatorischer Maßnahmen der Wahlhelfer sowie der Aufbau des Wahllokals im „Aquarium“. Die Juniorwahl in den Jahrgangsstufen 5 bis 11 fand dann nach den Pfingstferien statt. Besonders spannend in diesem Jahr: Erstmals durften alle 16-Jährigen an der „echten“ Wahl am 9.6.2024 teilnehmen. Die Juniorwahl war deshalb ein perfekter Probelauf.
Mit großer Spannung wurde das Ergebnis erwartet, war doch im Vorfeld ein deutlicher Rechtsruck auch in der jungen Wählergeneration befürchtet worden. Dem war aber zumindest am Gymnasium Pegnitz nicht so:
Deutlicher Wahlsieger war die CSU mit 36,5%, gefolgt von den Grünen (10%) und der SPD (8,4%) mit deutlichem Abstand. Die AfD bekam 38 Stimmen (6,8%), die Heimat 0,2% und Bündnis Deutschland (0,4%).
Besonders erfreulich war die sehr hohe Wahlbeteiligung mit fast 95%. Von 591 Wahlberechtigten hatten 559 Schülerinnen und Schüler ihre Stimme abgegeben, 11 davon waren ungültig.
Die Klasse 11a zog ein durchwegs sehr positives Fazit. Die Juniorwahl ist ein hervorragendes Projekt, das lebensnah Demokratiekompetenz vermittelt. In der Folge stellten sich einige Schülerinnen und Schüler als „echte“ Wahlhelfer bei der echten Wahl zur Verfügung.
Simone Birnmeyer-Behrend
Die Vorbereitungen für die zweite Juniorwahl in diesem Schuljahr sind abgeschlossen. Am Freitag vor den Ferien traf die Klasse 11a alle notwendigen Vorbereitungen für die Durchführung der Junior-Europawahl in der Woche nach den Pfingstferien. Besonders spannend in diesem Jahr: Erstmals dürfen alle 16-Jährigen an der „echten“ Wahl am 9.6.2024 teilnehmen. Die Juniorwahl ist deshalb ein perfekter Probelauf.
Simone Birnmeyer-Behrend
Bronzezeit im Tüchersfelder Museum (Nov. 2023)
Am 16.11.2023 besuchte die Klasse 6c das Fränkische Schweiz Museum in Tüchersfeld. Die Schüler und Schülerinnen erhielten bei einer Führung viele spannende Informationen über das Leben in der Bronzezeit. Zum Abschluss durften die Kinder Schmuck aus dieser Epoche herstellen und sich selbst an der damaligen Schrift versuchen.
Juniorwahl (September 2023)
AfD am Gymnasium Pegnitz nur auf Rang 5
In der letzten Septemberwoche beteiligte sich unsere Schule wieder an der Juniorwahl, die Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen dazu einlud, ihre Meinung zu äußern und an einer simulierten Wahl teilzunehmen. Die Juniorwahl wurde anlässlich der Bayerischen Landtagswahl 2023 durchgeführt und ermöglichte es den Jugendlichen, ihre politischen Präferenzen auszudrücken und erste Erfahrungen mit dem Wahlprozess und echten Stimmzetteln zu sammeln.
Die Juniorwahl ist ein deutschlandweites Bildungsprojekt, das Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Demokratie und politischer Beteiligung näherbringt. Ziel ist es, junge Menschen frühzeitig an politische Themen heranzuführen und ihnen die Bedeutung ihrer Stimme in einer Demokratie zu verdeutlichen. Seit Jahren erfährt die Juniorwahl am Gymnasium Pegnitz sehr große Zustimmung. Eine Umfrage der Klasse 9ac hatte im Vorfeld eine Befürwortung der Juniorwahl von über 90% ergeben. Dementsprechend enthusiastisch nahmen die Schülerinnen und Schüler unserer Schule an dieser Initiative teil und zeigten großes Interesse an den aktuellen politischen Themen in Bayern, was man auch an der freiwilligen Wahlbeteiligung von 82 % sieht.
Das organisatorische Groß-Projekt begann mit einer 20-minütigen Einführung in das Thema politische Wahlen und demokratische Grundprinzipien für jede Klasse. Die Schülerinnen und Schüler aus dem zweistündigen Sozialkundekurs von Frau Birnmeyer erklärten den jüngeren Schülerinnen und Schülern hierbei den Ablauf einer Wahl, die Bedeutung von Parteien und den Einfluss der Landespolitik auf ihr tägliches Leben.
In der zweiten Wochenhälfte hatten alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Stimme im Wahllokal, das sich im Nebenraum der Aula befand, abzugeben. Dieses wurde ebenfalls von den Schülerinnen und Schüler aus den Sozialkundekursen von Herrn Huber und Frau Birnmeyer betreut. Nach Schließung des Wahllokals zählten die Schülerinnen und Schüler alle Stimmzettel aus mit folgendem Ergebnis.
Insgesamt zeigt dieses Ergebnis, dass die Jugendlichen an unserer Schule zwar immer noch politisch linker positioniert sind als die Gesamtbevölkerung, sich allerdings auch bei uns das politische Meinungsspektrum nach rechts verschoben hat, was vor allem an den schwächeren Ergebnissen der Grünen zu erkennen ist, die aus der letzten Juniorwahl noch als Wahlsieger hervorgegangen waren. Außerdem sieht man auch bei uns eine deutlich höhere Zustimmung für die AfD und die Freien Wähler, wenngleich die AfD im Vergleich zur „echten“ Wahl nur die fünftstärkste Kraft war. Die CSU ist an unserer Schule etwas schwächer als bei der echten Landtagswahl, jedoch trotzdem klarer Wahlsieger.
Johann Huber, Q12
Teilnahme der 10b am Schulwettbewerb “YES”: Tomorrow’s Market (Juli 2023)
Wie muss der Store der Zukunft technologisch ausgestattet sein? Welche Technologien könnten zum Einsatz kommen? Und werden Geschäfte vor Ort aufgrund des technologischen Fortschritts früher oder später sogar überflüssig?
Mit diesem Thema beschäftigte sich die Klasse 10b im Rahmen des bundesweiten Schulwettbewerbs YES! (= Young Economic Solutions). Der Name ist Programm: Erhalten doch Schülerinnen und Schüler bei diesem vom Wirtschaftsministerium geförderten Projekt die Chance, eigene Ideen für ökonomische, gesellschaftliche und ökologische Zukunftsfragen zu formulieren und einem Fachpublikum zu präsentieren.
Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Pegnitz erarbeiteten zuerst im Klassenverbund im Fach Sozialpraktische Grundbildung die allgemeinen Voraussetzungen für den Einzelhandel der Zukunft: Anwendungen von Künstlicher Intelligenz, die Digitalisierung der Wertschöpfungskette und die Nachhaltigkeit der Produkte. Im Folgenden fand die Spezialisierung auf eine konkrete Lösungsidee für den Textilhandel im kleineren Kreis statt, wobei die Schülerinnen und Schüler ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbstorganisation – auch außerhalb der Schule – aufwiesen, um ihren „Store of the future“ zu kreieren. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt dabei von den Forschenden Dr. Anna Ulrichshofer und Prof. Dr. Michael Jungbluth der Technischen Hochschule Ingolstadt, die dem Pegnitzer Schulteam in mehreren digitalen „Treffen“ den aktuellen Forschungsstand zum Thema und wertvolle Anregungen für die Zukunftsfähigkeit des stationären Handels vermittelten. Nach mehreren Monaten Recherchearbeit kristallisierte sich eine Lösungsidee des Schulteams heraus, das auch wissenschaftliche Ansprüche erfüllte: Es wurde eine App für das Textilgewerbe entworfen, die das Einkaufen sowohl digital als auch stationär vereinfacht, zu Einsparungen führt und den informierten Konsumenten zum bewussten Entscheidungsprozess befähigt. Außerdem wurde ein Ladenlayout gestaltet, das das Kundenerlebnis mit praktikablen Zukunftstechnologien steigert und mit der Integration eines Second-Hand-Sektors auch dem Thema Nachhaltigkeit gerecht wird.
Diese innovativen Ideen präsentierten die Schülerinnen und Schüler am 4. Juli beim Regionalfinale in München beim ifo-Institut. Dabei mussten sie sich auch den kritischen Fragen der anderen teilnehmenden Schülerteams und des anwesenden Fachpublikums aus Politik und Wirtschaft stellen.
Stephan Fries
Collage zu Trends im 21. Jahrhundert (Sept. 2022)
Ideen für Freizeitaktivitäten am Schlossberg (Mai 2022)
Die Klasse 8c folgte mit ihrem Politik-und-Gesellschaft-Lehrer Taşkiran dem Aufruf der Stadt Pegnitz, Ideen für kreative Freizeitaktivitäten am Pegnitzer Schlossberg zu finden. Deshalb sah sich die Klasse mit ihrem Lehrer und der Kunstlehrerin Frau Thiele die Gegebenheiten vor Ort an. Mit Bürgermeister Wolfgang Nierhoff hatten die Schüler/-innen einen Termin im Alten Rathaus, um die vorher gesammelten Ideen zu diskutieren. Diese brachten die Jugendlichen in der Bürgerversammlung in der Wiesweiherhalle vor, wobei die planende Architektin Edith Obrusnik Feedback gab.
Exkursion der W‑Seminare “Geschichte des Attentats” nach Dresden (Nov. 2019)
Exkursion ins Fränkische-Schweiz-Museum Tüchersfeld (Nov. 2019)
Am 12. November 2019 machten zwei siebte Klassen unter der Leitung von Herrn Wachter eine Exkursion ins Fränkische-Schweiz-Museum Tüchersfeld. Thema war die Barockzeit in Franken. Nach allgemeinen Informationen zum Leben der hiesigen Landbevölkerung im 18. Jahrhundert durchliefen die Schüler*innen vier Stationen: barocker Menuetttanz, Ankleiden wie Wilhelmine, Degenfechten und Sütterlinschrift mit Gänsekiel.
Demokratiebus in Pegnitz (Sept. 2018)
Am 18.9.2018 machte der Demokratie-Bus auf seiner Tour durch Nordbayern auf dem Marktplatz in Pegnitz Halt. Unsere Schule war mit einer 10. Klasse mit OStRin Simone Birnmeyer und einer Gruppe aus dem Schülerheim mit OStR Olaf Huber vor Ort. Pegnitz konnte dabei seinem Namen als Schulstadt gerecht werden, denn neben unserer Schule besuchten auch die Realschule, die Mittelschule und die Berufsschule mit Schülergruppen den Bus, der sechs Stunden auf dem Pegnitzer Marktplatz für ein offenes, tolerantes und demokratisches Deutschland warb. Wie wichtig dies gerade heute ist, betonten die zahlreichen Redner, unter ihnen Bürgermeister Uwe Raab, Dekan Dr. Gerhard Schoenauer und Schülersprecherin Magdalena Huber, die im Namen des Gymnasiums Pegnitz, das Mitglied im Bündnis der „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ ist, gesprochen hat.
Wählen ab 16? Juniorwahl am Gymnasium Pegnitz (2017)
Wahllokal am Gymnasium Pegnitz eröffnet: Anlässlich der Bundestagswahl am 24. September 2017 wurde gleich in der ersten Schulwoche ein Wahllokal im Nebenraum der Aula des Gymnasiums Pegnitz eröffnet. Grund war die anstehende Juniorwahl, die erstmals an unserer Schule durchgeführt wurde. Die Juniorwahl: Die Juniorwahl wird seit 1999 unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten, in diesem Fall Dr. Norbert Lammert, als Projekt zur politischen Bildung an Schulen durchgeführt. Dabei wird ein simulierter Wahlakt unter realen Bedingungen, also mit Wählerverzeichnissen, Wahlscheinen, echten Stimmzetteln, Wahlkabinen und Urne, durchgeführt. Der Wahlakt der Schüler findet parallel zu Landtags‑, Bundestags- und Europawahlen statt, das Ergebnis wird bundesweit ausgewertet und am echten Wahltag kurz vor der ersten Prognose im Internet veröffentlicht. Das Projekt umfasst alle Schularten ab der 7. Jahrgangsstufe.
Damit werden verschiedenen Ziele verfolgt. Einerseits geht es darum, der Politikverdrossenheit den Kampf anzusagen und Jugendliche auf die Bedeutung von Wahlen allgemein und jeder einzelnen Stimme im Besonderen hinzuweisen. Auch der Meinungsbildungsprozess von Erstwählern soll gefördert, ihnen die Angst vor einem „falschen“ Kreuz genommen werden. Andererseits werden die Ergebnisse der Juniorwahl auch für wissenschaftliche Zwecke genutzt. So stellte die Universität Stuttgart fest, dass sich Schüler vor der Teilnahme an der Juniorwahl intensiver mit dem aktuellen politischen Geschehen befassten. Die Zahl der Zeitungsleser verdreifachte sich. Auch im familiären und schulischen Umfeld wurden die politischen Geschehnisse verstärkt thematisiert. Es wurde auch nachgewiesen, dass die Wahlbeteiligung unter Jung- und Erstwählern angestiegen ist, obwohl diese traditionell relativ hoch ist. Außerdem wurden durch die Durchführung im Unterricht auch sozial schwächere Familien erreicht, die nachweislich sonst eher schwer für politische Themen zugänglich sind. In diesem Jahr war das Interesse an der Juniorwahl so hoch wie noch nie: Über 3400 Schulen beteiligten sich mit knapp einer halben Million Jugendlichen. Das ist Rekord! Sofort wird daraus die Forderung nach der Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre abgeleitet. Auch darüber kann vor und nach der Wahl ausführlich diskutiert werden, denn für beide Sichtweisen gibt es gute Argumente.
Durchführung an unserer Schule: Die Teilnahme an der Juniorwahl am GymPeg wurde bereits im vorvergangenen Schuljahr von der Kollegin Annika Rost beantragt, die jedoch nach München versetzt wurde. Daher konnte die Wahl in vielerlei Hinsicht nicht im Sinne des Erfinders durchgeführt werden. Die 6 bis 8 Unterrichtsstunden, die als Vorbereitung für den Themenkomplex Demokratie und Wahlen verwendet werden sollten, entfielen wegen der Kürze der Zeit. Der späte bayerische Schuljahresbeginn Mitte September und die gleich darauf folgende Q12-Fahrt führten dazu, dass die Wahl sofort in der ersten Schulwoche durchgeführt werden musste, also praktisch ohne jede Vorbereitung. Dies bedeutete, dass ein Großteil der 10. Klassen noch nie eine Stunde Sozialkunde hatte, aber gleich wählen gehen musste / durfte. In der 11. und 12. Jahrgangsstufe war hingegen die fehlende Vorbereitung aufgrund des vorangegangenen Sozialkundeunterrichts kein Problem. Besonders die angehenden Abiturienten berichteten, dass sie sich eigens wegen der Juniorwahl verstärkt mit politischen Inhalten beschäftigt haben. Nachdem das echte Wahlergebnis am 24. September feststand, wurden die Resultate der Juniorwahl damit verglichen und ausführlich analysiert.
Das Ergebnis: (Grafiken in pdf)
Die Ergebnisse der Juniorwahl in Pegnitz unterschieden sich praktisch nicht von den echten Ergebnissen in Bayern. Lediglich die AfD bekam an unserer Schule nur 5,3% im Vergleich zu 12,5% in Bayern und 13,0% im Bund (Hochrechnung 24.9.17 20.00 Uhr bzw. 21.10 Uhr). Dies deckt sich wiederum mit dem Gesamtergebnis der Juniorwahl bundesweit, wonach die AfD nur auf 6% der Stimmen kam. Demnach wären die Grünen mit über 17,9% drittstärkste Kraft im Bund hinter der CDU mit 27,0% und der SPD mit 19,3%. Die Ergebnisse können im Detail unter www.juniorwahl.de eingesehen werden.
Fazit: Sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die begleitenden Lehrkräfte war die Juniorwahl trotz der fehlenden Vorbereitung ein uneingeschränkt positives Projekt, das die Wahl unter realen Bedingungen simuliert. Im Falle einer erneuten Teilnahme könnte die Vorbereitung und Durchführung zum Beispiel im Rahmen eines p‑Seminars noch professioneller und insbesondere von Schülern durchgeführt werden.
Wahlleiterin Simone Birnmeyer
Ajala Gabai – Zeitzeugin aus Israel (Jan. 2014)
Frau Ajala Gabai begann mit ihrer Erforschung der eigenen Vergangenheit, als ihre Mutter 1995 starb, aber weiterhin Briefe aus Holland eintrafen, deren Absender Frau Gabai nicht kannte. Sie wunderte sich, dass ihre Mutter ein Geheimnis gehabt hatte. So kam sie in Kontakt mit der Familie, die ihre Familie während der Besatzung Hollands durch die Nazis versteckt hatte, weil sie Jüdin war. Ajala Gabai war dort zur Welt gekommen. Das Baby brachte mit seinem Schreien alle in große Gefahr, sodass eine schwere Entscheidung getroffen werden musste … der Holländer, der die Familie versteckte, trennte die Mutter vom Baby! Diese traumatische Erfahrung, dass sie, um ihr eigenes Leben zu retten, ihr Kind “im Stich ließ”, konnte Ajalas Mutter ihr Leben lang nicht verwinden, deshalb schwieg sie und Ajala musste ihre ersten Lebensjahre in jahrelanger Recherche rekonstruieren.
Ein paar Jahre nach dem zweiten Weltkrieg emigrierte die Familie von Holland nach Israel und lebte zunächst vier Jahre lang in einem Kibbuz, das von deutschen Juden gegründet worden war. Während ihre Eltern nie gut hebräisch lernten, konnten sich Ajala und ihre Geschwister besser integrieren. Den zweiten Schwerpunkt ihres in sehr gut verständlichem Englisch gehaltenen Vortrags, den sie mit einer Computerpräsentation veranschaulichte, bildete Frau Gabais Leben in Israel. Die Schüler/innen erfuhren, dass sich die isrealische Gesellschaft aus Menschen mit vielerlei Herkunft zusammensetzt. Viele Juden kamen und kommen aus Russland, aus Deutschland und Holland, aus dem Jemen oder England und den USA nach Israel und bringen ihre jeweilige Mentalität mit. Dort leben sie mit Muslimen bzw. Muslimas und Drus/inn/en zusammen. Die interessiert und dazu auf Englisch nachfragenden Schüler/innen der Gymnasiums Pegnitz wollten beispielsweise wissen, wie die Israelis mit der Bedrohung durch Terrorist/inn/en umgehen. Sie erfuhren u.a. von häufigen Umzügen in weniger bedrohte Regionen und dem ständigen Rechnen mit Anschlägen. Das erklärt wohl auch die bis zu drei Jahren dauernde Militärzeit, die für junge Israelis beider Geschlechter verpflichtend ist.
Exkursion der Klasse 6b in das Germanische Nationalmuseum Nürnberg zum Thema „Leben in der Steinzeit“ (17.10.2013)
Was glaubt ihr, was das ist?“, fragt die Museumspädagogin Frau Mayer, als sie einen Originalfund aus der Steinzeit zeigt und durch die Reihen gibt. Nacheinander hat jeder ein ca. 30 cm großes, braun-schwarzes Etwas in der Hand, manche riechen daran, andere prüfen das Material. Nachdem einige Zeit verstrichen ist und jeder das Objekt einmal in der Hand hatte, ruft eine Schülerin: „Ich weiß, was es ist! Es ist der Zahn eines Mammuts!“
Bei der Exkursion am 17.10.2013 in das Germanische Nationalmuseum staunt die Klasse 6 b nicht schlecht, als sie neben besagtem Mammutbackenzahn (vgl. Bild 1), Baumpilze, Haarschmuck, Harpunen und Feuersteinklingen aus der Steinzeit anfassen dürfen. Es hätte wohl niemand vermutet, dass der Zahn eines Tieres so groß sein kann und die Menschen in der Altsteinzeit schon so filigrane Dinge wie Haarschmuck in Form einer Spange bzw. eines Kamms herstellen konnten.
Im Anschluss an die Spekulationen über die Art und Verwendungsweise der herumgegebenen Gegenstände werden Kleingruppen gebildet. Jede der Gruppen erhält einen Jutebeutel, in dem sich verschiedene Materialien befinden (vgl. Bild 2). Nun gilt es, das Museum zu erkunden und herauszufinden, was man aus diesen Materialien in der Steinzeit alles anfertigte und wozu man sie dringend benötigte. Nach dieser Museumsrallye wissen nun alle, wozu Muscheln, Holz, Ton, Knochen und Feuersteine in der Steinzeit gut waren, zum Beispiel zum Hausbau, zum Herstellen von Werkzeugen usw.
Baumpilzes als Zunder, Pyrit und Feuerstein versuchen die Kinder, Feuer zu machen – nach einigen Startschwierigkeiten mit Erfolg (vgl. Bild 3). Anders als die Menschen damals tragen die Schüler jedoch Schutzbrillen, um sich vor dem Funkenflug zu schützen. Des Weiteren wird Schmuck aus Muscheln angefertigt. Aber wie bekommt man nur das benötigte Loch in die Muschel? Mit einem Nachbau eines Handbohrers aus der Jungsteinzeit (vgl. Bild 4) bohren die Kinder um die Wette und können anschließend ihre durchbohrten Muscheln mit einer Schnur auffädeln und stolz ihr Meisterwerk mit nach Hause nehmen.
Steinzeit. Spätestens jetzt ist jedem klar, warum die Steinzeitmenschen ihr Feuer streng bewachten und unter allen Umständen verhindern wollten, dass es erlischt. Zudem erfahren die kulturellen Errungenschaften der damaligen Zeit eine viel größere Wertschätzung, als dies zuvor – geprägt von den Vorstellungen unserer heutigen Zeit – möglich gewesen ist. (Gg)
Bericht aus Afghanistan (2012)
Gleich zweimal war Hauptmann Johannes Ehmann, seines Zeichens Jugendoffizier der Bundeswehr für Oberfranken, im Februar und März 2012 Gast in unserem Haus. Sein Auftrag lautete: Bringen Sie den Schülerinnen und Schülern der Q12 kurz vor dem Abitur innerhalb von 90 Minuten soviel wie möglich über Internationale Politik bei. Und das tat der 29-jährige Zeitsoldat, bewaffnet mit einer Powerpoint-Präsentation auf dem Laptop, in beeindruckender Art und Weise.
Anhand des Afghanistan-Konfliktes erläuterte er den Schüler/innen die Rolle der Vereinten Nationen innerhalb des politischen Weltgeschehens. Ausgehend von den Terroranschlägen des 11. Septembers rekapitulierte er die einzelnen Stationen, wie es zum bewaffneten Einsatz in Afghanistan kam und welche Handlungsmöglichkeiten für UNO und NATO bestanden. Auch auf aktuelle Probleme, die zum Beispiel in der historisch gewachsenen Struktur des UN-Sicherheitsrates liegen, in dem jedes der fünf ständigen Mitglieder ein Vetorecht hat und damit Beschlüsse im Alleingang verhindern kann, ging er ein. Trotz aller Schwierigkeiten, die sich gerade auch in der aktuellen Situation in Syrien zeigen, gilt aber nach wie vor der Ausspruch Winston Churchills: „Bei den Vereinten Nationen geht es nicht darum, dass wir alle in den Himmel kommen, sondern darum, dass wir die Hölle vermeiden!“
Dieses Motto könnte auch dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zugrunde liegen, auf den Hauptmann Ehmann am Schluss seines Vortrages detailliert einging, konnte er doch von eigenen Erfahrungen während eines viereinhalb Monate dauernden Einsatzes am Hindukusch berichten. Dieser Teil der Veranstaltung stellte für die Schüler/innen zweifelsohne den Höhepunkt dar, kannten sie die Berichte von Afghanistan-Veteranen bislang doch nur aus dem Internet. Nun stand ein echter Soldat vor ihnen, der über das Leben in einem Land berichtete, in dem eine Außentemperatur von 45°C (in Fahrzeugen sogar bis zu 80°C!) keine Seltenheit sind und in dem man in ständiger Angst vor Anschlägen der Taliban lebt. Im Lager gibt es keinerlei Privatsphäre, zwei Offiziere teilen sich ein Zimmer von nicht einmal 10 qm, untere Dienstgrade leben sogar zu dritt in einem solchen Zimmer. Die einzige Möglichkeit, den Stress abzubauen, der durch die Trennung von der Familie, die fehlende Privatsphäre sowie die ständige Lebensgefahr entsteht, ist der Sport. Wie vergnüglich das jedoch bei hohen Außentemperaturen und der Notwendigkeit, bis zu 8 Litern am Tag trinken zu müssen, ist, kann man sich wohl vorstellen. Verlassen die Soldaten das Lager, wird die Situation nicht besser. Sie tragen ca. 35 kg Marschgepäck mit sich (2 l Wasser, eine Schutzweste von 18 kg, Sanitätsmaterial, Waffen und Munition), schlafen im Feldbett oder im Fahrzeug und haben keinerlei Sanitäreinrichtungen. Erst ab fünf Tagen wird ein Sanitärcontainer mitgeführt.
Auf die Frage, ob der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr abgebrochen werden sollte antwortete der Jugendoffizier, dass man dieses Land, das 30 Jahre Bürgerkrieg hinter sich habe, nicht nach unseren Maßstäben beurteilen dürfe. Wenn man sehe, dass Fleisch auf dem Markt ohne jegliche Kühlung verkauft werde oder dass Brot neben einer Latrine verkauft werde, habe man als westlicher Beobachter natürlich den Eindruck, dass sich nichts zum Besseren verändert habe. Fortschritte seien aber durchaus gemacht worden, zum Beispiel habe sich der Zugang zu Ärzten für viele Afghanen erheblich verbessert, außerdem besitze fast jeder Afghane ein Handy, weil die Zeit der Festnetze schlichtweg übersprungen worden sei. Was man allerdings benötige, um in diesem zerrissenen Land echte Fortschritte zu sehen, sei Geduld, sehr viel Geduld.
Schönster Stand beim Pegnitzer Christkindlesmarkt 2011
Sozialwissenschaftlichen Zweiges spontan die Idee, auf dem Christkindlesmarkt rund um die Pegnitzer Bartholomäuskirche Plätzchen zu verkaufen und die Hälfte des Erlöses für einen guten Zweck zu spenden.
Weil der Entschluss dazu nur vier Wochen vor dem Termin am 3. Dezember 2011 entstand, wurde in aller Eile noch die Nachbarklasse aktiviert, bevor sich die 27 Schülerinnen und 4 Schüler mit Feuereifer an die Vorbereitungen machten. Pünktlich um 8.30Uhr traf sich das Aufbauteam, das tatkräftig von Susan Bauer unterstützt wurde, auf dem Kirchplatz und machte sich eineinhalb Stunden lang daran, den Stand zu dekorieren und die Waren aufzulegen. Neben den geplanten Plätzchen hatten die Schüler Marmeladen, Stollen und Schokofrüchte gemacht, Papiersterne und Klammerengel gebastelt und Duftsäckchen hergestellt. Der bekannte Pegnitzer Fotograph Andreas Beil stellte seinen begehrten Pegnitz-Kalender sowie druckfrische Weihnachtskarten mit dem Pegnitzer Rathaus zur Verfügung. Außerdem war die von der Kunstlehrerein Eva Thiele gestaltete Weihnachtskarte zugunsten der Pegnitzer Welthungerhilfe unter Leitung von Gerald Wittke im Angebot sowie einzelne handgefertigte Produkte aus Namibia, die für das von Peter Spätling organisierte Namibia-Projekt verkauft wurden. Insgesamt hatten die Schülerinnen also vier Kassen für die verschiedenen Projekte zu betreuen. Aber am Ende hatte sich aller Aufwand gelohnt: nicht nur, weil ein bisschen Geld für viele gute Zwecke eingenommen wurde, sondern auch, weil das Gymnasium Pegnitz mit dem ersten Preis für den schönsten Stand ausgezeichnet wurde. Die Schüler entschieden sich, das Geld zur Hälfte dem Sozialfond der Schule zu spenden, aus dem hilfsbedürftige Eltern zum Beispiel bei Fahrten ihrer Kinder ins Schullandheim, Skilager etc. unterstützt werden können. Besonders erfreulich war außerdem die Tatsache, dass viele Eltern das Engagement während der Vorbereitung und auch am Verkaufstag tatkräftig unterstützten. Herzlichen Dank auch dafür. Insgesamt also ein wahrlich gelungener Einstand für den neuen Zweig an unserer Schule findet.
Die Fachbetreuerin