Die Geschichte des Italien-Austauschs
Über die Verbindungen nach Pringy entwickelte sich ein Austausch mit einer Schule in Bassano del Grappa. 1979 fuhren Herr OStD Scherer, StD Hörl, StD Grießinger sowie StR Baumgärtel und Hammerich nach Spin, um die Vorbereitungen zu treffen. Von Herrn StD Hörl, der den Wahlunterricht Italienisch gab, und später Frau OStRin Edel wurde der Austausch weiter getragen. Auf italienischer Seite engagierte sich Fratel Piergiorgio Mantia. Die erste Fahrt fand 1981 statt. Es handelte sich um eine Privatschule, deren Schülerzahlen allerdings rückläufig waren, so dass die Schule mangels Einnahmen 1992 geschlossen wurde. In Italien bekommen Privatschulen nahezu keine finanzielle Unterstützung durch den Staat. Fratel Piergiorgio ist es zu verdanken, dass der Austausch weiterging. Er warb an verschiedenen Gymnasien in Bassano und brachte so immer eine Gruppe von 20 – 25 Schülern zusammen. Der Austausch wurde auch vom langjährigen Direktor der Schule, Fratel Edgardo, unterstützt, der selbst einen Großteil der wunderbaren Parkanlage, in der die Schule steht, gestaltet hat. Das Terrain mit Wein, Obstbäumen und Feldern war für sich ein Erlebnis.
Durch die schon bestehenden Kontakte entschloss man sich, an den sogenannte Giochi Lassalliani teilzunehmen. Sie fanden jeweils Anfang Mai an einem verlängerten Wochenende statt. Leichtathletik, Fußball und Handball standen auf dem Programm. Hierzu waren andere Schulen des Ordens „La Salle“ aus Italien, wie aus Turin und Mailand, eine Mannschaft aus Pringy und jetzt auch aus Pegnitz zugegen. In den letzten Jahren nahm auch die tschechische Partnerschule von Pegnitz, das Gymnasium von Slaný, an den Wettkämpfen teil. Diese Spiele gab es insgesamt 25 Jahre in Folge. Pegnitzer Schüler der Unter- und Mittelstufe, die in der Schule in Spin untergebracht waren, nahmen zunächst unter der Leitung von StD Bergander, später unter der Leitung von OStR Albrecht zehnmal daran teil. Besonders zu erwähnen ist das große Engagement, mit dem OStD Scherer den Austausch stets begleitete und immer wieder möglich machte.
Durch die Schließung der Schule in Spin musste ein neuer Partner gesucht werden und dank der Verbindungen zu einer weiteren La-Salle-Schule in der Gegend – Paderno – konnte der Austausch gleich im darauf folgenden Jahr, 1993, fortgeführt werden. Maßgeblich war Frau Zisa, die in Paderno unterrichtete und anlässlich der Einweihung des Neubaus des Gymnasiums ‑1980 – mit einer Abordnung (neben anderen auch Frère Régis und Fratel Piergiorgio) nach Pegnitz kam. Sie wurde damals auch besonders mit der Familie Löblein bekannt. Im Januar 1993 kam sie mit einem weiteren Kollegen der Schulleitung nach Pegnitz um den Austausch zu organisieren. Von Paderno aus war der Wunsch entstanden, eine bestimmte Klasse mit 3 modernen Fremdsprachen (aus dem Zweig “linguistico aziendale“) nach Pegnitz zu schicken.
Im Schuljahr 1992/93 übernahm Frau Kleißl-Kleil den Wahlunterricht „Italienisch“ und organisierte seitdem den Austausch gemeinsam mit den italienischen Kolleginnen Frau Zisa und später Frau Waly Fabris. Frère Régis sprang ebenfalls hin und wieder mit ein und kümmerte sich rührend um die deutschen Schüler. In OStD Löblein fand die Organisatorin stets einen aufgeschlossenen Schulleiter, der den Austausch immer tatkräftig unterstützt hat. Er hat den Austausch mit Italien in seiner „zweiten Phase“ eigentlich begründet. Seit einigen Jahren war der Austausch allerdings schon wackelig, und zwar wegen der abnehmenden Schülerzahl in Paderno. Dank der engagierten Vermittlung von Frau Zisa und Frau Fabris konnte ein Gymnasium in dem Ort Castelfranco/Veneto als Austauschpartner gewonnen werden, das Liceo Giorgione mit ca. 1000 Schülern. Castelfranco, ein in der Nähe von Treviso, Venedig, Padua und Vicenza gelegener Verkehrsknotenpunkt hat ca. 30 000 Einwohner. Seit dem Schuljahr 2008/09 wird der Italienaustausch von Frau Raithel betreut, die als Vollzeitkraft für Italienischunterricht ans Gympeg gekommen war. Leider konnte der die italienische Schule den Austausch nicht mehr fortführen, sodass die Zusammenarbeit mit Castelfranco im Schuljahr 2011/12 zu Ende ging.
Im November 2012 wurde in Bayreuth auf Initiative u.a. von Landrat Hermann Hübner und dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk ( MdB) der Verein „Gesellschaft für Kultur und Begegnung der Freunde der Region Assisi e. V.“ gegründet. Ziel des Vereins ist die Förderung der Beziehungen zwischen der Stadt und dem Landkreis Bayreuth mit der Stadt und der Region Assisi auf allen Gebieten, insbesondere im politischen, wirtschaftlichen, religiösen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Schulleiter OStD Hermann Dembowski gehört dem Vorstand an. Dem Vereinszweck, regelmäßige Begegnungen zu initiieren, entspricht der Austausch zwischen dem Liceo Properzio aus Assisi und dem Gymnasium Pegnitz
Die Partnerschaft mit dem Liceo Properzio, Assisi; (Provinz Umbrien)
Seit dem Schuljahr 2012/13 unterhält das Gymnasium Pegnitz eine Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium in Assisi, dem Liceo Sestio Properzio. Die italienischen Schüler/innen und Lehrkräfte besuchen Pegnitz im Winter, die Pegnitzer fahren kurz nach Ostern nach Assisi. Bekannt ist Assisi vor allem als Wirkungsort des Heiligen Franziskus. Goethe lobt in seiner “Italienischen Reise” den zur Kirche umfunktionierten antiken Minervatempel im Zentrum des Orts. Unsere italienische Partnerschule wurde nach Sextus Propertius benannt. Dieser ist einer der in der Goethe-Elegie Nr. 5 erwähnten “Triumvirn” der römisch-antiken Liebeselegie zur Zeit des Augustus.