Im Rahmen der offiziellen Eröffnung bekamen die Heimbewohner ein kulturell ansprechendes Programm geboten.
Anja Sebald, Kirsten Rox, Karen Weißmann und Christiane Müller (11. Klasse) trugen bekannte Gedichte von deutschen Literaturgrößen, wie z.B. Rainer Maria Rilke oder Ludwigh Uhland, als Jahreszeitenreigen vor.
Nach den Gedichten folgte eine Ansprache des Dekans Herr Gerhard Schönauer, der den Sinn solcher Projekte hervorhob, denn Gespräche über Kunst brächten Jung und Alt näher. Darüber hinaus erinnerte er die Jugendlichen an ihrePflicht sich um die Senioren zu kümmern. Sie seien nämlich die Begründer unseres heutigen Wohlstandes und hätten Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut.
Auch der anwesende Bürgermeister ergriff das Wort, und lenkte die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft auf das Brigittenheim, das in der Vergangenheit schon mehrmals Schauplatz für Ausstellung dieser Art gewesen sei.
Außerdem lobte er die Bemühungen der Heimleitung, die immer darauf bedacht sei ein möglichst breites Angebot an Aktivitäten zur Auswahl zu stellen. Ebenfalls wurde die Arbeit des Gymnasiums Pegnitz im Rahmen des Comeniusprojektes, das den Anstoß zu dieser Ausstellung gab, geehrt.
Nach dem Vortrag weiterer Gedichte und einem viel beachteten Querflötenstück, vorgetragen von Christina Plank, Klasse 7c, folgte die Vorstellung des Comeniusprojektes durch Frau Aschenbrenner.
Dieses Projekt umfasst die Zusammenarbeit des Pegnitzer Gymnasiums mit einem polnischen Gymnasium und einer ungarischen Grundschule. Schüler und Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen haben sich bereits in den Osterferien 2005 in Pécel/Ungarn getroffen, wo sie einen Kalender mit hochwertigen Fotografien von verschiedenen europäischen Gärten erstellten.
Erst durch das Kennen lernen der vielfältigen Gärten in unserer Umgebung konnten die Schüler erkennen, dass diese durchaus als einSpiegel der Kulturgeschichte in Europa betrachtet werden können. Der Kalender wurde als Beweis für eine erfolgreiche europäische Zusammenarbeit Herrn Gerhard Schönauer überreicht.
Im Anschluss ging die Kunstlehrerin Frau Thiele auf die einzelnen Werke der Ausstellung ein und erläuterte die Bedeutung von Gärten im Wandel der Zeit.
Das Wort Garten stammt vom altdeutschen Wort „Garto“ und bezeichnete ursprünglich eine Umzäunung. Die Bedeutung des Gartens weist in den letzten Jahrhunderten eine kontinuierliche Veränderung auf.
Anfänglich war es nur ein Stück Land, das durch seinen Anbau das Überleben einer Familie sicherte.
Die Mönche der Klöster waren wohl die Ersten, die die Gärten anlegten um die Pflanzenwelt zu erforschen und in lateinischer Sprache zu beschreiben. Einzelne Blumen wurden gepresst und in Sammlungen aufbewahrt.
Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelten sich die Gärten zu einem beliebten Aufenthaltsort, der den Wohlhabenden zur Repräsentation ihrer Macht und ihres Reichtums diente.
In der Zeit des Barock und der Renaissance ließ sich der Adel pompöse Wasserspiele und künstliche Seen in den Garten bauen. Bei den Wasserspielen fanden sich zunehmend Symbole aus der griechischen Mythologie. Ein Beispiel hierfür ist der Neptunbrunnen im Versailler Schlosspark.
Spätestens ab dieser Zeit spricht man von einer Gartenkultur und von dem Garten als Kunstwerk.
Der heutige Garten erhält seine Form durch die Freude am Gestalten vieler Hausbesitzer. Dieses Interesse am Verschönern wird längst von weltweiten Anhängern auf großen Gartenschauen geteilt.
Die Ausstellung umfasst nicht nur Fotos von Gärten aus der Umgebung rund um Pegnitz, z.B. des Botanischen Gartens oder vom Park Sanspareille, sondern auch aus dem Ausland, hier sind vor allem die Zengärten aus Japan zu nennen, die eine bestimmte Richtung des Buddhismus vertreten. Die Darstellung von Blumen ist in der Vernissage ein zentrales Element.
Zum Abschluss lobte Frau Thiele den Gestalter des Gartens rund um das Brigittenheim, Herrn Ziegler, der durch sein jahrelanges Engagement ein „grünes Paradies“ für die Bewohner dieser Einrichtung geschaffen hat.
Bevor die Klassen den Weg zurück ins Gymnasium antraten, unterhielten sie sich angeregt mit den Senioren und stellten ihnen ihre Werke vor.
Die Vernissage traf auf große Begeisterung und ist sicherlich ein Anstoß für weitere Projekte, die eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung in den Vordergrund stellen.
Die Ausstellung war vom 22.11 – 1.12.05 im Erdgeschoss des Brigittenheimes zu bewundern.