Bei seinem letzten Besuch in den Ferien in Namibia konnte ein bestimmter Lehrer des Gymnasiums in Pegnitz mehreren sozialen Einrichtungen in Namibia Spenden aus Pegnitz persönlich überreichen.
Mit den Spendengeldern von etlichen Klassen des Gymnasiums Pegnitz, welche diese zum Teil auf dem letzten Basar des vergangenen Schuljahres erwirtschaftet hatten, wurde zunächst wieder das Dolam-Kinderheim in Katutura, das speziell für AIDS-Waisen da ist, bedacht. Spätling konnte sich auch überzeugen, dass die Spenden des letzten Jahres sinnvoll verwendet wurden. Das Heim macht nun einen sehr sauberen und gemütlichen Eindruck, denn es konnte neu möbliert werden und vor allem die Ausstattung der Küche und die sanitären Einrichtungen wurden alle renoviert. Zuwachs hat das Heim ebenfalls bekommen. Fünf Kinder einer Familie, bei der die Eltern starben, wurden abgegeben, darunter zwei Zwillingspärchen. Frau Rohwer, die Initiatorin des Waisenhauses freut sich nach wie vor sehr über alle Spenden, die den Kindern Unterbringung, Ernährung, Kleidung und Ausbildung ermöglichen.
Eine weitere Station von Spätling war dann ein Farmkindergarten, den Johann Vaatz für die Kinder von einigen Damara-Familien auf Düsternbrook eingerichtet hat. Die Kinder werden von einer einheimischen Kindergärtnerin betreut und freuten sich vor allem über die Spenden von Spielsachen, die teilweise aus einer 8. Klasse gespendet wurden, welche die kärgliche Ausstattung des Kindergartens ergänzten. Da es Samstag war, konnten leider nur wenige Kinder zur Übergabe erscheinen, doch die anderen Kleinen waren in einheitlicher Kleidung „angetreten“ und freuten sich sehr über die Spielsachen und Leckereien aus Deutschland.
Nächste Einrichtung war eine Buschmannsschule in Grashoek, einer Buschmannsiedlung am Rande der Kalahari. Hier haben die Buschleute, die unterprivilegierteste Schicht in Namibia in Eigeninitiative eine Schule gegründet, in die mittlerweile 70 Kinder gehen. Der Staat „belohnte“ die Initiative mit einer Lehrerin. Doch für die übrigen Mittel müssen die Buschleute selbst aufkommen. Spärlich sind die Einkünfte aus dem Tourismus, die fast alle in die Schule gesteckt werden. Nur wenige Touristen kommen hierher, denn das Buschmanndorf kann man nur mit einem Allradfahrzeug erreichen. Spätling brachte ihnen Gegenstände des täglichen schulischen Bedarfs mit, wie Hefte, Stifte, Spitzer, Radiergummis und anderes und natürlich zur Freude der Kinder auch einen Fußball. Auch diese Dinge konnten mit Spenden von Schülern des Gymnasiums in Namibia gekauft und den Buschleuten dann übergeben werden.
Eine ähnlich schwierige Situation besteht auch in der „Dai Boro Ge Privaat Schule“, die Spätling als letzte Station besuchte und wo er einige Tage auf einer benachbarten Farm verbrachte. Auch hier geht es um die Buschleute, die durch Ausweitung des Farmlandes hier ihren angestammten Lebensraum als Sammler und Jäger verloren. Auf der Farm der Familie Kirchner fanden sie zumindest einen Siedlungsplatz, doch für die meisten gibt es keine Arbeit und somit auch keine Lebensgrundlage. Um wenigstens den Kindern eine Chance zu geben, haben die Farmer für 170 Kinder eine Schule gebaut, in der zur Zeit drei Lehrkräfte unterrichten. Auch hier ist die finanzielle Ausstattung ein großes Problem. Zwar werden hier ebenfalls die Lehrer vom Staat bezahlt, doch pro Schüler und Jahr gibt es einen Zuschuss von 1,45 Namibia $ (das sind gerade mal 0,18 € !), wovon man auch in Namibia nur ein halbes Heft kaufen kann. Da fast alle Eltern ohne Einkommen sind, können sie auch keine Beiträge für die Kinder entrichten. In der Schule wird aber nicht nur für eine solide Ausbildung in den grundlegendsten Dingen gesorgt, wie sich Spätling überzeugen konnte, sondern auch für die Ernährung der Kinder, denn sie erhalten hier wenigstens auch zweimal am Tag eine kleine Mahlzeit. Wichtig ist auch ein kleiner angeschlossener Kindergarten, in dem die Kinder im Alter von drei Jahren erst einmal das Sprechen lernen, denn bei den Buschleuten ist es nicht üblich, sich mit Kleinkindern zu unterhalten.
Das Gymnasium in Pegnitz will nun versuchen, diese Schule künftig mit Schulmaterial und möglicherweise auch mit Praktikanten zu unterstützen, denn die Buschleute werden vom Staat in Namibia besonders vernachlässigt, da die politische Führung kein Interesse an den „unterentwickelten“ Menschen hat. Dabei hat gerade dieses Volk unwahrscheinliche Kenntnisse, im Leben mit der Natur, die man unbedingt bewahren sollte. Wer Interesse hat, mit Spenden zu helfen, kann sich gerne an den bestimmten Lehrer im Gymnasium wenden.