SOKRATES ist das Aktionsprogramm der Europäischen Union zur Förderung der transnationalen Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Das Programm richtet sich an alle Einrichtungen im Bereich des Bildungswesens von der Vorschule bis zur Erwachsenenbildung. Neben den – seit dem 1. Mai 2004 – 25 EU-Staaten beteiligen sich an dem Programm auch die drei EWR-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen sowie Bulgarien, Rumänien und die Türkei.
SOKRATES für den Schulbereich gliedert sich in die Unterprogramme COMENIUS, LINGUA, ARION und besteht aus folgenden Einzelaktionen:
- COMENIUS 1: Schulpartnerschaften
- COMENIUS 2: Aus- und Fortbildung des Schulpersonals
- COMENIUS 3: Netzwerke
- LINGUA 1: Förderung des Fremdsprachenerwerbs
- LINGUA 2: Entwicklung von Hilfsmitteln und Materialien für den Fremdsprachenunterricht
- ARION: Studienbesuche für bildungspolitische Entscheidungsträger
Unter COMENIUS-1-Schulpartnerschaften können drei Projekttypen gefördert werden:
- Schulprojekte: multilaterale Schulpartnerschaften im Rahmen europäischer Bildungsprojekte
- Fremdsprachenprojekte: bilaterale Projekte zur Förderung des Fremdsprachenerwerbs – vorrangig für berufsbildende Schulen
- Schulentwicklungsprojekte: multilaterale Schulpartnerschaften im Rahmen europäischer Bildungsprojekte zum Bereich Schulentwicklung
Das Projekt GartenKulturGeschichte ist ein COMENIUS 1 – Schulprojekt:
(Multilaterale Schulpartnerschaft im Rahmen europäischer Bildungsprojekte)
Ziele und Hauptmerkmale dieses Projekttyps:
- Zusammenarbeit von Schulen aus mindestens drei teilnehmenden Staaten (d.h. mindestens drei Partner).
- Fächerübergreifende Arbeit im Rahmen des Lehrplans an längerfristigen, in das Schulleben integrierten Projekten zu einem gemeinsam gewählten Thema mit europäischem Bezug.
- Gemeinsame Gestaltung und Durchführung der Projekte durch die Zusammenarbeit von Schülern und Lehrkräften.
Möglichkeit der Teilnahme für:
Vorschulische Einrichtungen, öffentliche Schulen sowie staatlich anerkannte und geförderte Schulen aller Schulformen und ‑stufen.
Zuschüsse sind möglich:
- Für vorbereitende Besuche zur Anbahnung eines COMENIUS-Projekts: Fahrtkosten und Zuschuss zu Aufenthaltskosten.
- Schulen erhalten für maximal drei aufeinander folgende Jahre einen Grundbetrag für Projektkosten:
- für die Schule, die die Koordinierungsarbeit übernimmt: 2.000 € pro Jahr,
- für Schulen, die Projektpartner sind: 1.500 € pro Jahr.
- Zusätzlich erhalten Schulen je nach verfügbaren Mitteln einen variablen Betrag für die Mobilität von Lehrkräften (Studienbesuch, Lehreraustausch, Betriebspraktikum; 2–6 Personen je Projektjahr) und am Projekt beteiligten Schülern (2 – 4 Schüler je Projektjahr) für:Fahrtkosten zu 100% :
- Unterbringungs- und Verpflegungskosten für Lehrkräfte und Schüler nach national festgelegten Höchstsätzen für den jeweiligen Zielstaat.
Finanzielle Unterstützung des Projekts:COMENIUS 1‑Projekte werden im Rahmen des Bildungsprogramms SOKRATES der Europäischen Kommission, Generaldirektion Bildung und Kultur, finanziell unterstützt.


Johan Amos Comenius Biografie: Der Universalgelehrte, geboren 1592 in Mähren und 1670 gestorben in Amsterdam, war Bischof und Lehrer von Beruf. Er vertrat die Ansicht, dass die allumfassende Erziehung des Menschen ein Leben lang dauern sollte. Comenius forderte beste Erziehung und Ausbildung für Kinder und Jugendliche, setzte sich für einen frühen Fremdsprachenerwerb und Sprachunterricht ein und befürwortete einen Auslandsaufenthalt zur Festigung einer neu erlernten Sprache. Er selbst war in Europa viel unterwegs. Sein Weg führte – nach seinem Studium der Theologie in Deutschland – zunächst von Mähren nach Polen. Später reiste er nach London, stand in schwedischen Diensten, fuhr nach Ungarn und Siebenbürgen und hielt sich schließlich bis zu seinem Tode in Amsterdam auf. Auf seinen Stationen durch Europa arbeitete er an der Erstellung moderner Schulbücher, in denen nützliches Wissen im Vordergrund stand. Comenius konzipierte das bebilderte Unterrichtswerk Orbis sensualium pictus (Die sichtbare Welt) und das Lehrbuch lanua linguarum reserta (Die geöffnete Sprachentür), das 800 der meist gebrauchten lateinischen Fachbegriffe aus den verschiedensten Sachgebieten enthielt. Darüber hinaus reformierte er den Sprachunterricht und entwickelte Lehrpläne. Er stellte Kontakte zu Schulen in Deutschland, England und den Niederlanden her und setzte sich für den Austausch von Schülern ein.